Cid Rim, Sprint
Oktober 2025 | ||||||
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Ende 2022 beschließt Clemens Bacher alias CID RIM, den europäischen Winter zum ersten Mal in seinem Leben gegen Sonne einzutauschen, und zieht für einige Monate nach Mexico City. Das Ergebnis ist sein neues Studioalbum SPRINT – eine farbenfrohe Ode an die Lebensfreude und eine Studie über das Verlassen der eigenen Komfortzone.
Angekommen auf der anderen Seite der Welt, geht Bacher zum Boxtraining in einem Park, wo er lokale Kreative trifft. Er isst reifes Obst und rohen Fisch, trinkt leichte Biere und mietet sich ein Studio. Dieses Studio auf dem Dach eines Wohnhauses - mit seinem abgerockten Equipment eigentlich mehr Writing Room als Recording Studio – bietet die vielleicht beste Aussicht der Stadt.
Bacher nimmt sich vor, dort jeden Tag eine Skizze zu schreiben. Er lebt ein glückliches Leben und widmet sich dem, was sich richtig anfühlt. Es ist also keine Überraschung, dass SPRINT sich wie ein musikalischer Sonnenstrahl anfühlt – das Gegenteil von Schneeregen. Die Leadsingle „Yes“ ist mit ihrer unverschämten und anhaltenden Positivität, ihren cartoonhaften Stakkato-Klavierakkorden und schweren Breakbeats ein perfektes Beispiel dafür. Eine Idee, die nur darauf gewartet hat, aus dieser sonnendurchfluteten Luft gegriffen zu werden – und innerhalb weniger Minuten in Bachers Studio quasi vollständig ausgeformt war. Er beschreibt, wie schnell der Track sich praktisch selbst schrieb, als eine „fast magische Erfahrung“. Das ist der Geist von SPRINT: dem Prozess vertrauen, nicht nachdenken, es geschehen lassen.
Normalerweise musikalischer Einzelgänger, lernt Bacher, sich für SPRINT auf vertraute Weggefährten zu stützen – seine Schulfreunde The Clonious und Dorian Concept. Beide erinnern sich an den Moment, als er mit den ersten Demos aus Mexiko zurück nach Wien kam:
Dorian Concept: „Ich glaube, es muss sich wie ein Full-Circle-Moment angefühlt haben, als Clemens diese Demos zu uns zurück nach Wien brachte – nachdem er vor Mexiko auch jahrelang in London gelebt hatte.“
The Clonious: „Ich habe ihm sofort gesagt: Diese Musik ist etwas Besonderes. Und für mich ist das schöne Ende der langen Kette von Entscheidungen, die ihn in die mexikanische Sonne – und zu dieser Musik – geführt haben, die Tatsache, dass er das alles zu Oliver und mir nach Hause gebracht hat. Ein abgenutztes Schlagzeug. Ein kaputtes SM57. Ein Fender-Verstärker, der direkt aus der Massenproduktion kommt. In einer Welt, in der makellose Musikproduktionswerkzeuge leicht zugänglich sind, war es so erfrischend, etwas klanglich Ungeschliffenes zu hören.“
Dorian Concept weiter: „Für mich fühlt sich diese Platte wie ein kühner Schritt nach außen für Clemens an. Fast so, als würde er auf etwas zustürmen. Sie lässt mich auch an diesen unzerbrechlichen Optimismus denken, den Clemens verinnerlicht hat – und wie sich das in einem fast sturen Drang nach vorne manifestiert.“
SPRINT ist also eher Familienangelegenheit als Soloprojekt und markiert – an der Schwelle zu seiner Vaterschaft – einen Aufbruch für CID RIM. Nachdem er sein geliebtes Wien verlassen hat, um die Sonne hereinzulassen, ist das Album ein Denkmal für neue
Perspektiven, positive Lebensentscheidungen und das Vertrauen in die Menschen, die einem am nächsten stehen.
Als viertes Album in seiner Karriere klingt SPRINT erfrischend unbelastet – der Ausdruck eines Künstlers, der nichts beweisen muss und einfach Spaß haben will. Im Studio genauso wie auf der Bühne. (Pressetext)
Programm und Besetzung
Clemens Bacher: Schlagzeug, Gesang, Synthesizer, Elektronik
PORGY & BESS Jazzclub Wien
Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.
Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“ Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.
Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“