Das Triptychon
Juni 2026 | ||||||
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Il Trittico – Giacomo Puccini | Oper
Text Giuseppe Adami & Giovacchino Forzano
nach Dante Alighieri & Didier Gold
In Kürze
Il tabarro ist ein düsteres Ehedrama, das im Milieu der Pariser Seineschiffer spielt: Zwischen den Eheleuten Michele und Giorgetta steht die Trauer um ihr verstorbenes Kind, Giorgettas Affäre mit dem Arbeiter Luigi endet in einer Tragödie.
Suor Angelica, die »sentimentale« Geschichte, zu der Giovacchino Forzano das Libretto schrieb, erzählt vom Leid der namensgebenden Ordensschwester, die ihre Lebenskraft aus der Erinnerung an ihren Sohn zieht – Ergebnis des »Fehltritts«, der sie an diesen Ort gebracht hat –, bis sie dieser Stütze beraubt wird.
Für den komischen dritten Teil, Gianni Schicchi, baute wiederum Forzano eine kurze Episode aus Dantes Inferno aus: Um an das Erbe des reichen Florentiners Buoso Donati zu kommen, beauftragen dessen Verwandte Gianni Schicchi, dessen Platz einzunehmen und – als vermeintlich im Sterben Liegender – ein Testament zu ihren Gunsten zu diktieren.
Il Tabarro - ca. 55 min
Pause - ca. 25 min
Suor Angelica - ca. 50 min
Pause - ca. 25 min
Gianni Schicchi - ca. 55 min
Handlung
IL TABARRO
Der Schleppkahn des Schiffers Michele liegt in einem Winkel der Seine in Paris vor Anker. Die Arbeiter löschen die letzten Waren, während Michele den Sonnenuntergang betrachtet. Micheles Frau Giorgetta bietet den Arbeitern Erfrischungen an. Der junge Arbeiter Luigi winkt einen Drehorgelspieler heran. Giorgetta tanzt zuerst mit dem trinkfreudigen Tinca, dann mit Luigi.
Die fröhliche Szene wird durch Michele unterbrochen. Das Verhältnis zwischen ihm und seiner viel jüngeren Frau ist angespannt. Er erklärt Giorgetta, neben dem älteren Arbeiter Talpa und Tinca auch Luigi weiter beschäftigen zu wollen, der andernfalls verhungern müsse. Talpas Frau Frugola holt ihren Mann ab. Sie träumt davon, ihren Lebensabend in einem Häuschen auf dem Land zu verbringen. Giorgetta schwärmt hingegen vom Pariser Stadtteil Belleville, von wo sie und Luigi stammen. Als alle anderen gegangen sind, ruft Giorgetta Luigi zu sich. Die beiden haben eine Liebesaffäre. Sie verabreden sich für Mitternacht, Giorgetta wird als Signal ein Streichholz anzünden.
Michele wirft Giorgetta vor, ihn nicht mehr zu lieben. Er beschwört die Zeit ihres Glücks, das endete, als das gemeinsame Kind starb. Symbol dieses Glücks ist Micheles Mantel, unter dem er seiner kleinen Familie Schutz bieten konnte. Giorgetta lässt Michele mit seinen düsteren Gedanken allein. Er ist überzeugt, dass sie eine Affäre hat und überlegt, wer ihr Liebhaber sein könnte.
Als er seine Pfeife anzündet, hält der wartende Luigi das Streichholz für das vereinbarte Zeichen von Giorgetta und betritt den Kahn. Von Michele bedrängt, gesteht Luigi seine Liebe zu Giorgetta. Michele ersticht ihn. Die Leiche wickelt er in seinen Mantel. Giorgetta kommt, um sich bei Michele zu entschuldigen. Michele öffnet den Mantel und Luigis Leiche wird sichtbar.
SUOR ANGELICA
Ein Hof im Inneren eines Klosters. Nach der Abendmesse gibt die Schwester Eiferin einigen Schwestern Bußübungen auf, während die übrigen sich zur Freizeit begeben. Als das Gespräch auf eine verstorbene Schwester kommt, erklärt Suor Angelica, der Tod sei ein schönes Leben, in dem es keine Wünsche mehr gäbe.
Die Schwestern sind uneins, ob ihnen weltliche Wünsche erlaubt sind. Die meisten bestreiten, welche zu habe, auch Suor Angelica. Die Schwestern wissen aber, dass Angelica sehnsüchtig auf Nachricht von ihrer Familie wartet. Gerüchten zufolge stammt Angelica aus einer reichen, adeligen Familie und sei zur Strafe ins Kloster geschickt worden. Eine Schwester wurde von Wespen gestochen. Suor Angelica, die den Klostergarten betreut, hat lindernde Mittel zur Hand.
Eine Besucherin wird gemeldet: Es ist Angelicas Tante. Sie hat von deren verstorbenen Eltern die Vormundschaft für Angelica und ihre Geschwister übernommen. Nun ist sie gekommen, um Angelica Dokumente über die Aufteilung des Familienvermögens zur Unterzeichnung vorzulegen, weil Angelicas jüngere Schwester heiraten wird. Ihr zukünftiger Mann sei bereit, über die Schande hinwegzusehen, die Angelica über die Familie ge- bracht habe: Angelica hat einen unehelichen Sohn. Sie bittet die Tante, von ihm zu erzählen.
Die Tante erklärt, das Kind sei bereits vor zwei Jahren gestorben. Dann nötigt sie Angelica zur Unterschrift und verlässt das Kloster. Angelica beklagt das Schicksal ihres Kindes, das ohne Mutter sterben musste. Die nichtsahnenden Schwestern beglückwünschen sie zu dem lang- ersehnten Besuch. Nachts vergiftet sich Angelica. Sterbend gerät sie in Verzweiflung über die Todsünde des Selbstmords. Von himmlischen Chören und unerwarteten Erscheinungen umge- ben, stirbt sie wie in Verklärung.
GIANNI SCHICCHI
Buoso Donati ist gestorben. Seine Verwandten überbieten sich gegenseitig mit Trauerbekundungen. Besonders laut wird das Geschrei, als Buosos Testament gefunden wird: Der Verblichene hat seinen ganzen Besitz einem Kloster hinterlassen.
Der junge Rinuccio schlägt vor, den klugen Gianni Schicchi um Rat zu fragen. Rinuccios Motive sind nicht uneigennützig: Er will Giannis Tochter Lauretta heiraten. Simone und Zita erklären, die edlen Donatis würden sich niemals mit der Familie eines zugezogenen Emporkömmlings wie Gianni Schicchi verbinden.
Als Gianni Schicchi mit Lauretta eintrifft, verweigert Zita die Zustimmung zur Hochzeit, weil Lauretta keine Mitgift mitbringe. Der gekränkte Gianni will schon wieder gehen, doch Rinuccio bittet ihn, zumindest einen Blick auf das Testament zu werfen. Lauretta droht überdies mit Selbstmord, sollte die Hochzeit nicht zustande kommen. Gianni Schicchi bestätigt, dass an dem Testament nichts zu ändern ist. Er hat aber eine Idee: Er wird in der Rolle des sterbenden Buoso dem Notar ein neues Testament zugunsten der Verwandten diktieren. Streit entbrennt um die besten Anteile des Erbes, das Haus, die Mühlen von Signa und den prestigeträchtigen Maulesel. Ein Verwandter nach dem anderen nimmt Gianni zur Seite und verspricht ihm eine Belohnung, wenn er zu seinen Gunsten entscheide.
Der Notar nimmt das Testament auf. Gianni spricht zwar allen Verwandten ein Erbteil zu. Das Haus, die Mühlen und den Maulesel aber vererbt er an sich selbst – Gianni Schicchi. Die protestierenden Verwandten erinnert Gianni verklausuliert daran, dass ihnen als Mittätern schwere Strafen drohen, sollte der Betrug auffliegen.
Als Notar und Zeugen gegangen sind, wirft Gianni die wütende Verwandtschaft aus dem Haus. Lauretta und Rinuccio sind glücklich: Ihrer Hochzeit steht nun nichts mehr im Wege. Dem Publikum erklärt Gianni Schicchi, er sei für diesen Streich in die Hölle geworfen worden. Mit respektvollem Verweis auf den großen Vater Dante bittet er aufgrund der guten Unterhaltung um mildernde Umstände.
Programm und Besetzung
Il tabarro
Michele - Michael Volle
Giorgetta - Nicole Car
Luigi - Arsen Soghomonyan
Tinca - Andrea Giovannini
Talpa - Dan Paul Dumitrescu
Frugola - Monika Bohinec
Musikalische Leitung - Lorenzo Viotti
Inszenierung - Tatjana Gürbaca
Bühne - Henrik Ahr
Kostüme - Silke Willrett
Licht - Stefan Bolliger
Kostümmitarbeit - Carl-Christian Andresen
Suor Angelica
Schwester Angelica - Nicole Car
Die Fürstin - Violeta Urmana
Die Äbtissin - Monika Bohinec
Die Lehrmeisterin der Novizen - Juliette Mars
Die Schwester Eiferin - Daria Sushkova
Schwester Genovieffa - Ileana Tonca
Die Schwester Pflegerin - Teresa Sales Rebordão
1. Almosensucherin - Ana Garotić
Kostümmitarbeit - Carl-Christian Andresen
Gianni Schicchi
Gianni Schicchi - Ambrogio Maestri
Lauretta, seine Tochter - Nicole Car
Zita, Base des Buoso - Violeta Urmana
Rinuccio, Neffe der Zita - Kang Wang
Gherardo, Neffe des Buoso - Andrea Giovannini
Nella, seine Frau - Anna Bondarenko
Betto di Signa, Buosos Schwager - Jusung Gabriel Park
Simone, Buosos Vetter - Dan Paul Dumitrescu
Marco, sein Sohn - Attila Mokus
La Ciesca, Marcos Frau - Daria Sushkova
Maestro Spinelloccio, Arzt - Hans Peter Kammerer
Amantio di Nicolao, Notar - Simonas Strazdas
Wiener Staatsoper
Öffentliche Verkehrsmittel
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Straßenbahnen: 1, 2, D, 62, 65
Autobus: 59A
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Es befinden sich Taxistände in der Nähe.
Mit dem Auto / Parken
Parken Sie 8 Stunden um € 6,-!
Die Wiener Staatsoper und die ÖPARK-Kärntnerringgarage in der Mahlerstraße 8, unter den Ringstraßengalerien, bieten dem Publikum der Wiener Staatsoper eine vergünstigte Parkpauschale.
Ab Einfahrt in die Kärntnerringgarage können Sie 8 Stunden parken und zahlen nach Entwertung Ihres Tickets bei einem der Rabattiergeräte, die in der Wiener Staatsoper aufgestellt sind nur eine Pauschale von 6,- Euro. Die Rabattiergeräte befinden sich bei folgenden Garderoben: Operngasse, Herbert von Karajan-Platz, Balkon rechts und links sowie Galerie.
Wichtig: Um den Rabatt zu erhalten, bitte bei der Einfahrt ein Ticket ziehen und nicht die Kreditkarte verwenden!
Sie können mit Ihrem in der Wiener Staatsoper entwerteten Ticket dann bequem mit Kreditkarte oder Bargeld bei den Automaten bezahlen.
Die Automaten akzeptieren Münzen und Banknoten bis zu einer Höhe von 50.- Euro. Eine über 8 Stunden hinausgehende Parkdauer wird stundenweise zum Normaltarif verrechnet.
Geschichte
Geplant wurde das Opernhaus von den Wiener Architekten August von Sicardsburg, der den Grundplan entwarf, und Eduard van der Nüll, der die Innendekoration gestaltete. Aber auch andere bedeutende Künstler wirkten mit. Etwa Moritz von Schwind, der die Fresken im Foyer und den berühmten "Zauberflöten"-Freskenzyklus in der Loggia malte. Die beiden Architekten erlebten die Eröffnung "ihres" Opernhauses nicht mehr. Der sensible van der Nüll beging Selbstmord, sein Freund Sicardsburg erlag wenig später einem Schlaganfall.
Am 25. Mai 1869 wurde das Haus mit Mozarts DON JUAN in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth feierlich eröffnet.
Mit der künstlerischen Ausstrahlung unter den ersten Direktoren Franz von Dingelstedt, Johann Herbeck, Franz Jauner und Wilhelm Jahn wuchs jedoch auch die Popularität des Bauwerkes. Einen ersten Höhepunkt erlebte die Wiener Oper unter dem Direktor Gustav Mahler, der das veraltete Aufführungssystem von Grund auf erneuerte, Präzision und Ensemblegeist stärkte und auch bedeutende bildende Künstler (darunter Alfred Roller) zur Formung der neuen Bühnenästhetik heranzog.
Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Hauses sind die Jahre von 1938 bis 1945, als im Nationalsozialismus viele Mitglieder des Hauses verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, zahlreiche Werke nicht mehr gespielt werden durften.
Am 12. März 1945 wurde das Haus am Ring durch Bombentreffer weitgehend verwüstet, doch bereits am 1. Mai 1945 wurde die "Staatsoper in der Volksoper" mit einer Aufführung von Mozarts DIE HOCHZEIT DES FIGARO eröffnet, am 6. Oktober 1945 folgte die Wiedereröffnung des in aller Eile restaurierten Theaters an der Wien mit Beethovens FIDELIO. Damit gab es für die nächsten zehn Jahre zwei Spielstätten, während das eigentliche Stammhaus mit großem Aufwand wiedererrichtet wurde.
Schon am 24. Mai 1945 hatte der Staatssekretär für öffentliche Bauten, Ing. Julius Raab, den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper verkündet. Nur die Hauptfassade, die Feststiege und das Schwindfoyer waren von den Bomben verschont geblieben - mit neuem Zuschauerraum und modernisierter Technik wurde die Wiener Staatsoper glanzvoll mit Beethovens FIDELIO unter Karl Böhm am 5. November 1955 wiedereröffnet. Die Eröffnungsfeierlichkeiten wurden vom Österreichischen Fernsehen übertragen und in der ganzen Welt zugleich als Lebenszeichen der neuerstandenen 2. Republik verstanden.
Heute gilt die Wiener Staatsoper als eines der wichtigsten Opernhäuser der Welt, vor allem als das Haus mit dem größten Repertoire. Direktor ist seit 1. September 2010 Dominique Meyer.