Die Fledermaus
Oktober 2025 | ||||||
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Operette in drei Akten
Libretto von Richard Genée
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung in das Werk 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Am 5. April 1874 hob sich an der heutigen Linken Wienzeile der Vorhang für eine Uraufführung, die das Genre der Operette, das Leben des Komponisten Johann Strauss und damit die Geschichte des Theaters an der Wien für immer verändern sollte. Die Fledermaus liebte es, alle Grenzen aufzuheben: Die Unterscheidung zwischen leichter Muse und großer Oper, Unterhaltung und ernster Musik, Fantasie und Realität, rauschenden Bällen und lärmenden Gefängnissen, Aristokraten und Bediensteten wurde im Champagnerrausch einfach ausgelöscht. Obwohl sie weltweit äußerst beliebt ist, bleibt Die Fledermaus ein Werk, das wie kein anderes zu Wien gehört. Sie stand unter allen nur denkbaren Umständen auf dem Spielplan – denn die Fröhlichkeit des Walzers hilft auch mal, kleine Sünden unter den Teppich zu kehren … Das MusikTheater an der Wien lässt es sich nicht nehmen, den 200. Geburtstag von Johann Strauss mit einer neuen Inszenierung des „Königs aller Operetten“ zu feiern. Und wie bei der Uraufführung wirkt auch diesmal der Theaterdirektor künstlerisch mit: Vor gut 150 Jahren stand Direktorin Marie Geistinger als Rosalinde auf der Bühne, heute ist es ihr neuester Nachfolger in dieser Rolle, Stefan Herheim, der die Regie führt.
Mit Dank an Johann Strauss 2025 für die Unterstützung
Handlung
Erster Akt
Der sehr von sich überzeugte Gabriel von Eisenstein („Mir widersteht keine!“) muss eine Arreststrafe wegen Beleidigung einer Amtsperson antreten. Da befolgt er gerne den Rat seines Freundes Dr. Falke, sich in der Nacht zuvor noch beim Prinzen Orlofsky zu amüsieren. In Wirklichkeit hat Dr. Falke vor, sich für einen früheren Streich Eisensteins zu revanchieren (die Operette sollte ursprünglich „Die Rache einer Fledermaus“ heißen, was jedoch noch während der Proben verkürzt wurde). Rosalinde von Eisenstein lässt ihren Gemahl gern ziehen, als der vermeintlich ins Gefängnis aufbricht. Auch dem Kammermädchen Adele, das vorgibt, eine kranke Tante besuchen zu wollen, gibt sie frei.
Als alle weg sind, kommt Alfred,[1] um sich mit Rosalinde zu vergnügen. Leider wird das Techtelmechtel vom Gefängnisdirektor Frank gestört, der Eisenstein abholen will: Da bleibt Alfred aus Rücksicht auf Rosalinde nichts übrig, als deren Gemahl zu spielen und sich ins Gefängnis abführen zu lassen.
Zweiter Akt
Im Gartensalon bei dem jungen Prinzen Orlofsky verspricht Dr. Falke dem Prinzen, dass er heute noch viel zu lachen haben werde. Eisenstein tritt als „Marquis Renard“ bei ihm auf, Adele wird als die junge Künstlerin „Olga“ vorgestellt. Eisensteins Verdacht, sie sei sein Stubenmädel, weist sie zurück. Gefängnisdirektor Frank wird als „Chevalier Chagrin“ in die Gesellschaft eingeführt, und selbst die als ungarische Gräfin verkleidete Rosalinde erscheint – Dr. Falke hat sie kommen lassen mit dem Hinweis, ihr Ehemann sei dort. Es gelingt ihr, dem von ihr faszinierten Eisenstein (der sie nicht erkennt) seine Taschenuhr zu entwenden, die sie benötigt, um ihrem Gemahl (den sie natürlich erkannt hat) später seine Untreue zu beweisen.
Vom Champagner angeheitert, erzählt Eisenstein vor allen Gästen, wie er einst Dr. Falke blamierte, als er ihn in seinem Fledermauskostüm (sie waren auf einem Maskenball) dem Spott der Marktfrauen und Gassenbuben aussetzte.
Dritter Akt
In der Morgenfrühe will der schwer bezechte Frank seinen Dienst als Gefängnisdirektor antreten. Der noch schwerer betrunkene Zellenschließer Frosch soll berichten, was inzwischen vorgefallen ist, und nutzt diesen Bericht zu einer mehr oder minder improvisierten Persiflage aktueller örtlicher Ereignisse.[2] Da zeigt sich, dass Adele (mit ihrer Schwester Ida) Frank gefolgt ist. Adele gibt zu, wer sie wirklich ist, und bittet den vermeintlichen Chevalier, sie für die Bühne ausbilden zu lassen. Jetzt erscheint auch Eisenstein, der seine Strafe antreten will und nun von Frank erfährt, dass er ihn, Eisenstein, doch schon am Vortag in seiner Villa abgeholt hätte. Es stellt sich aber heraus, dass sein Doppelgänger kein anderer ist als Alfred; und als auch noch Rosalinde auftaucht, durchschaut Eisenstein das Verhältnis zwischen Alfred und seiner Frau, wird jedoch kleinlaut, als Rosalinde ihm die Uhr vorweist, die sie ihm in Gestalt der „ungarischen Gräfin“ bei Orlofskys Fest abgenommen hat.
Schließlich trifft die ganze Festgesellschaft mit Prinz Orlofsky und Dr. Falke ein. Jetzt wird klar: Die gesamte Inszenierung war Falkes gelungene „Rache der Fledermaus“. Der köstlich amüsierte Prinz verspricht Adele, sie als Mäzen zu fördern.
Programm und Besetzung
Dirigent: Petr Popelka
Regisseur: Stefan Herheim
Bühnenbild: Pascal Seibicke
Bühnenkooperation: Vanessa Pressl
Kostümbild: Esther Bialas
Lichtdesign: Franz Tscheck
Choreographie: Beate Vollack
Dramaturgie: Christian Schröder
Eisenstein: Thomas Blondelle
Rosalinde: Hulkar Sabirova
Adele: Alina Wunderlin
Dr. Falke: Leon Košavić
Frank: Krešimir Stražanac
Alfred: David Fischer
Prinz Orlofsky: Jana Kurucová
Frosch: Alexander Strobele
Dr. Blind: Alexander Kaimbacher
Ida: Ines Hengl-Pirker
Wiener Symphoniker
Arnold Schoenberg Chor (Leitung: Erwin Ortner)
Theater an der Wien
Über Theater an der Wien
Und es ist nicht irgendein Theater, sondern das Haus, das Emanuel Schikaneder, vielseitiges Genie, Schauspieler, Organisationstalent und vor allem Librettist der Zauberflöte, 1801 im Geiste Mozarts in Wien erbauen ließ.
Seit Januar 2006, mit den Jubiläumsfeiern zu Mozarts 250. Geburtstag, präsentiert sich das Theater an der Wien als neues Opernhaus der Stadt Wien. Als ganzjährig bespieltes Stagione-Opernhaus eröffnet das Theater an der Wien eine neue, eigenständige Kategorie im anspruchsvollen Wiener Kulturbetrieb. Zwölf Monate im Jahr – mit monatlich einer Premiere – wird Oper im Stagione-System gespielt: das bedeutet gleich bleibende Besetzung von der ersten bis zur letzten Vorstellung und damit kontinuierliche Qualität auf höchstem internationalen Niveau.
Der moderne, offene Zugang zum Musiktheater durch Programm, Bespielung und Künstler wird durch das Haus selbst, seine Architektur und lebendige Lage betont. Ambiente und Materialien, intime Atmosphäre und ideale Akustik im historischen Theater animieren zum Öffnen der Sinne für das Schöne. Das Theater an der Wien stellt bewusst einen wechselseitigen Bezug zu seiner lebendigen Umgebung am Naschmarkt und zur jungen Kulturszene rund um das Schleifmühlviertel her.
Lageplan
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