Fin de Partie

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Fin de partie – György Kurtág | Oper

Oper in einem Akt, Text vom Komponisten nach dem gleichnamigen Theaterstück von Samuel Beckett

Gesamtdauer: 105 Minuten

 

Inhalt

Prolog: Roundelay
Nell singt ein Gedicht über Schritte am Strand am Ende des Tages.

Pantomime des Clov
Hamm sitzt in seinem Rollstuhl, mit einem Laken bedeckt. Zwei Mülltonnen stehen in einem leeren Raum. Clov betrachtet den Raum. Er holt eine Leiter, um durch die Fenster sehen zu können. Er schaut auch unter Hamms Laken und lacht. Schließlich zieht er das Tuch vom Rollstuhl. Hamms Gesicht ist mit einem Taschentuch bedeckt.

Clovs erster Monolog
Clov denkt über das Ende nach. Er erzählt ein Gleichnis: Wenn man immer ein Korn auf ein anderes legt, entsteht eines Tages ein Haufen – „der unmögliche Haufen“. Er möchte sich in seine Küche mit den „hübschen Maßen“ – drei Meter mal drei Meter mal drei Meter – zurückziehen und dort warten, bis Hamm pfeift.

Hamms erster Monolog
Hamm wacht gähnend auf: Nun ist er an der Reihe. Er denkt über das Ausmaß seines Leidens im Verhältnis zu anderem Leid nach. Er betont die Notwendigkeit eines Endes „auch in diesem Unterschlupf“ und reflektiert über seine eigene Unfähigkeit, abzuschließen. Schließlich beschließt er, lieber wieder zu schlafen, und pfeift. Clov kommt auf das Pfeifen hin, weigert sich jedoch, ihn schlafen zu lassen: Er habe ihn gerade erst aufgerichtet und noch zu tun.

Mülltonne
Der Deckel einer Mülltonne öffnet sich, Nagg taucht auf. Er klopft an den Deckel der anderen Tonne, und Nell schaut heraus. Auf Naggs Wunsch versuchen beide vergeblich, sich zu küssen. Diese tägliche „Komödie“ ist Nell zuwider. Nagg hat einen Zahn verloren. Beide prüfen ihre Sinne: Ihr Sehvermögen ist beeinträchtigt, das Gehör jedoch nicht. Nagg erinnert sich an den Unfall mit dem Tandem in den Ardennen, bei dem sie beide ihre Beine verloren. Sie haben Spaß.

Hamm beschwert sich über den Lärm, der ihn am Schlafen hindert. Er beklagt auch einen Tropfen in seinem Kopf, „wie ein Herz“, wie er sagt. Das amüsiert Nagg, wird aber von Nell zurechtgewiesen: Es gebe nichts Komischeres als das Unglück, aber ein Witz, der zu oft erzählt wird, sei nicht mehr lustig. Nagg erzählt den Witz vom Schneider, der Hose und der Erschaffung der Welt. Während er sich köstlich über die Pointe amüsiert, wird Nell von einer Erinnerung an den Comer See übermannt, wo sie sich verlobten.

Auf Hamms Zurechtweisung hin verschwindet Nagg in seiner Tonne. Hamm ruft Clov, er solle „sie beide ins Meer werfen“. Clov nimmt Nells Arm und stellt fest, dass sie keinen Puls mehr hat.

Roman
Hamm möchte nun seine Geschichte erzählen. Er verspricht Nagg eine Dragée, wenn er ihm zuhört. Die Geschichte handelt von einem Mann, der an Weihnachten auf dem Bauch kriechend erscheint, um um Nahrung für sein Kind zu bitten oder darum, bei Hamm aufgenommen zu werden. Hamm ist unzufrieden mit seiner Erzählung – es bräuchte mehr Figuren. Er pfeift nach Clov, der erklärt, dass er in der Küche eine Ratte entdeckt habe, deren Vernichtung durch das Pfeifen unterbrochen wurde. Hamm ruft zum Gebet auf, aber weder er, noch Nagg noch Clov schaffen es zu beten. Die Existenz Gottes wird in Frage gestellt. Als Nagg seine Belohnung fordert, erklärt Hamm, es gebe keine Dragées mehr.

Naggs Monolog
Nagg vergleicht die aktuelle Situation mit der Zeit, als Hamm noch ein Kind war und ihn nachts rief. Er hofft, dass wieder eine Zeit kommen wird, in der er Hamms einzige Hoffnung ist.

Hamms vorletzter Monolog
Hamm äußert seine Traurigkeit. Er denkt an all jene, die aus allen Ecken hervorgekrochen sind und denen er hätte helfen können. Aber er erinnert sich: Wir sind auf der Erde, und es gibt keine Abhilfe. Er wägt seine Möglichkeiten ab und denkt über das Ende nach, das schon im Anfang liegt. Er variiert das Gleichnis vom Korn und dem Haufen: Das ganze Leben bestehe aus Warten, bis es Leben wird. Er pfeift nach Clov.

Dialog zwischen Hamm und Clov
Hamm und Clov sprechen über ihre gegenseitige Abhängigkeit. Die Ratte in der Küche sei entkommen, sagt Clov. Hamm fragt wiederholt, ob es nicht Zeit für sein Beruhigungsmittel sei, und Clov bestätigt es schließlich. Doch es gibt kein Beruhigungsmittel mehr, und es wird auch keines mehr geben.

„Es ist vorbei, Clov“ und Clovs Vaudeville
Es ist vorbei, erklärt Hamm: Er braucht Clov nicht mehr. Clov solle ihm nur noch den Bootshaken dalassen. Bevor Clov ihn verlässt, bittet Hamm ihn um ein paar Worte „aus dem Herzen“. Clov singt ihm ein Vaudeville-Lied.

Clovs letzter Monolog
Clov sinniert über die Ordnung der Dinge und das Verhältnis von Leid und Strafe, Verfügbarkeit und Freiheit. Die Unfähigkeit, seine Gewohnheiten zu ändern, bedeutet, dass „es“ niemals enden wird und er niemals gehen wird. Er stellt sich ein Ende vor, das von selbst geschieht. Wenn er fällt, werde er vor Glück weinen.

Übergang zum Finale
Clov und Hamm danken sich förmlich. Hamm bittet Clov, ihn mit dem Laken zu bedecken, bevor er geht – aber Clov ist schon gegangen.

Hamms letzter Monolog
Während Hamm versucht, sich mit dem Bootshaken fortzubewegen, kehrt Clov verkleidet als Reisender zurück. Hamm bemerkt ihn nicht.

Hamm will sich dem Endspiel widmen, das er immer verloren hat – jetzt will er nicht mehr verlieren. Er kehrt noch einmal zu seiner Geschichte zurück: Er erinnerte den Mann, der seinen kleinen Sohn behalten wollte, daran, was aus der Erde geworden ist. Und er erinnerte ihn an seine Verantwortung.

Ende der Erzählung
Hamm pfeift ein letztes Mal, ruft nach seinem Vater. Dann wirft er die Pfeife weg und entfaltet sein Taschentuch.

Programm und Besetzung

Nagg: Charles Workman

Nell: Hilary Summers

Hamm: Philippe Sly

Clov: Georg Nigl

 

Musikalische Leitung: Simone Young

Inszenierung, Bühne & Kostüme: Herbert Fritsch

Licht: Friedrich Rom

Fotogalerie
Fin de Partie
Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová
© Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová
Fin de Partie
Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
© Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová
Fin de Partie
Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová
© Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová

Wiener Staatsoper

 

Öffentliche Verkehrsmittel


U-Bahn: U1, U2, U4
Straßenbahnen: 1, 2, D, 62, 65
Autobus: 59A
Lokalbahn: Badner Bahn

Es befinden sich Taxistände in der Nähe.

 

Mit dem Auto / Parken


Parken Sie 8 Stunden um € 6,-!
Die Wiener Staatsoper und die ÖPARK-Kärntnerringgarage in der Mahlerstraße 8, unter den Ringstraßengalerien, bieten dem Publikum der Wiener Staatsoper eine vergünstigte Parkpauschale.

Ab Einfahrt in die Kärntnerringgarage können Sie 8 Stunden parken und zahlen nach Entwertung Ihres Tickets bei einem der Rabattiergeräte, die in der Wiener Staatsoper aufgestellt sind nur eine Pauschale von 6,- Euro. Die Rabattiergeräte befinden sich bei folgenden Garderoben: Operngasse, Herbert von Karajan-Platz, Balkon rechts und links sowie Galerie.

Wichtig: Um den Rabatt zu erhalten, bitte bei der Einfahrt ein Ticket ziehen und nicht die Kreditkarte verwenden!

Sie können mit Ihrem in der Wiener Staatsoper entwerteten Ticket dann bequem mit Kreditkarte oder Bargeld bei den Automaten bezahlen.

Die Automaten akzeptieren Münzen und Banknoten bis zu einer Höhe von 50.- Euro. Eine über 8 Stunden hinausgehende Parkdauer wird stundenweise zum Normaltarif verrechnet.

 

Geschichte

 

Geplant wurde das Opernhaus von den Wiener Architekten August von Sicardsburg, der den Grundplan entwarf, und Eduard van der Nüll, der die Innendekoration gestaltete. Aber auch andere bedeutende Künstler wirkten mit. Etwa Moritz von Schwind, der die Fresken im Foyer und den berühmten "Zauberflöten"-Freskenzyklus in der Loggia malte. Die beiden Architekten erlebten die Eröffnung "ihres" Opernhauses nicht mehr. Der sensible van der Nüll beging Selbstmord, sein Freund Sicardsburg erlag wenig später einem Schlaganfall.

Am 25. Mai 1869 wurde das Haus mit Mozarts DON JUAN in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth feierlich eröffnet.
Mit der künstlerischen Ausstrahlung unter den ersten Direktoren Franz von Dingelstedt, Johann Herbeck, Franz Jauner und Wilhelm Jahn wuchs jedoch auch die Popularität des Bauwerkes. Einen ersten Höhepunkt erlebte die Wiener Oper unter dem Direktor Gustav Mahler, der das veraltete Aufführungssystem von Grund auf erneuerte, Präzision und Ensemblegeist stärkte und auch bedeutende bildende Künstler (darunter Alfred Roller) zur Formung der neuen Bühnenästhetik heranzog.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Hauses sind die Jahre von 1938 bis 1945, als im Nationalsozialismus viele Mitglieder des Hauses verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, zahlreiche Werke nicht mehr gespielt werden durften.

Am 12. März 1945 wurde das Haus am Ring durch Bombentreffer weitgehend verwüstet, doch bereits am 1. Mai 1945 wurde die "Staatsoper in der Volksoper" mit einer Aufführung von Mozarts DIE HOCHZEIT DES FIGARO eröffnet, am 6. Oktober 1945 folgte die Wiedereröffnung des in aller Eile restaurierten Theaters an der Wien mit Beethovens FIDELIO. Damit gab es für die nächsten zehn Jahre zwei Spielstätten, während das eigentliche Stammhaus mit großem Aufwand wiedererrichtet wurde.

Schon am 24. Mai 1945 hatte der Staatssekretär für öffentliche Bauten, Ing. Julius Raab, den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper verkündet. Nur die Hauptfassade, die Feststiege und das Schwindfoyer waren von den Bomben verschont geblieben - mit neuem Zuschauerraum und modernisierter Technik wurde die Wiener Staatsoper glanzvoll mit Beethovens FIDELIO unter Karl Böhm am 5. November 1955 wiedereröffnet. Die Eröffnungsfeierlichkeiten wurden vom Österreichischen Fernsehen übertragen und in der ganzen Welt zugleich als Lebenszeichen der neuerstandenen 2. Republik verstanden.

Heute gilt die Wiener Staatsoper als eines der wichtigsten Opernhäuser der Welt, vor allem als das Haus mit dem größten Repertoire. Direktor ist seit 1. September 2010 Dominique Meyer.

© Bwag/Commons
© Wiener Staatsoper / Sofia Vargaiová
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