Karl Ratzer Trio und Sexteto Brazil

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Dezember 2025 Next
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Das „Brazil“-Projekt von Karl Ratzer entstand aus seiner langjährigen Freundschaft mit Musiker:innen von drei Kontinenten. Ihre vielseitige Expertise und Erfahrung in unterschiedlichen Musikstilen verleihen den Originalkompositionen und Neuinterpretationen von Klassikern brasilianischer und lateinamerikanischer Herkunft sowie nordamerikanischer Jazzstandards neue Frische und Aktualität.

Der jazzharmonische „Jahreseinklang“ liegt in den „goldenen Händen“ Karl Ratzers in einer geschätzten Tradition. Er und seine Mitstreiter betreten die Bühne, und wenige Momente später sitzt einer dieser magischen Ratzer-Akkorde im Nacken. Nachdem die Akkorde verklungen sind, schlängelt sich eine zarte kollektive Improvisation in offener Form — eine Neuheit in Ratzers Kosmos. Freies Spiel von Klangfarben, punktuell eingefangen, tropft plötzlich ebenso selbstverständlich von Ratzers Fingern. Und so gerinnt es zu einem leidenschaftlichen Blues. Fedrig und entspannt im Rhythmus. Das beste Duo der Region, Herbert & Curtis, führen ihn dorthin. Ein euphorischer Ratzer entfacht seine Soli in der vielgerühmten Hartnäckigkeit, mit der er die harmonische Außenhaut überlieferter Standards sowie die seiner eigenen Erfindungen im Mischrythmus von Jazz/Blues/Soul neu zeichnet. Und in manchen Passagen emotionalisiert er die Ereignisse zusätzlich mit unvergleichlichem „Mumble-Crooning“. Gleichzeitig enthüllt der strahlende Künstler Ed Neumeister ein entsprechendes Quantum an Gefühl. Am individuellsten in seiner Klangpalette. Insgesamt erstaunlich ist die kollektiv erreichte Leichtigkeit dieser Mischung aus notierter Bestimmtheit und spontanen Eingebungen. Klangkonzentrat und Grooves schäumen auf. In regelmäßigen Abständen liest man von Einfluss künstlicher Intelligenz auf die Musikschöpfung. Angesichts der musikalischen Intelligenz des Ratzer Quintetts wird menschliche emotionale Kraft – die erzählerische Fähigkeit begabter Hände – KI mit ihrer algorithmischen Strenge im Musikgeschichtsbuch lediglich der Fußnote vorbehalten bleiben. (Hannes Schweiger)

Programm und Besetzung

Karl Ratzer: Gitarre, Gesang
Yta Moreno: Gitarre, Gesang
Peter Herbert: Bass
Howard Curtis: Schlagzeug
Fred Mascavo, Ricardo Mateus: Perkussion
Extracello
Edda Breit, Melissa Coleman, Margarethe Herbert, Gudula Urban: Violoncello

PORGY & BESS Jazzclub Wien

Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.

Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“  Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“

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