Le Grand Macabre

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Le Grand Macabre – György Ligeti | Oper

Oper in zwei Akten

 

1. & 2. Bild - ca. 45 min

Pause - ca. 25 min

3. & 4. Bild + Finale - ca. 65 min

 

 

Handlung

 

1. Bild

Das Stück spielt im total heruntergekommenen und dennoch sorglos gedeihenden Fürstentum Breughelland im »soundso- vielten Jahrhundert«.

Piet vom Fass, stets leicht alkoholisiert (von Beruf »Weinabschmecker«) und daher stets heiter, eine Art realistischer Sancho Pansa, erblickt das wunderschöne Liebespaar Amanda und Amando. Sie sind auf der Suche nach einem ungestörten Ort, wo sie sich heimlich lieben können, doch das scheint im stets tumultuösen Breughelland schwerlich zu gelingen. 

 

Während Piet das Paar gierig betrachtet, erscheint plötzlich Nekrotzar. Nekrotzar, der Große Makabre, ist eine sinistre, zwielichtige, demagogische Figur, humorlos, hochtrabend, mit unerschütterlichem Sendungsbewusstsein. Piet, der keinen Schrecken kennt, mokiert sich über Nekrotzar, doch dieser verkündet, er selbst sei »der Tod« und werde noch heute Nacht, mithilfe einesKometen, die ganze Welt vernichten. 

 

Er befiehlt Piet, seine Requisiten – Sense, Trompete, Umhang – zu holen und ihm über- haupt als Knecht zu dienen. Die Frage, ob Piet dazu bereit sei, wird gar nicht erst gestellt – Nekrotzar ist der Herr und daran gewöhnt, dass man ihm widerspruchslos gehorcht. Amanda und Amando ziehen sich währenddessen in das leerstehende Grab zurück und werden das Weltende ungestört verschlafen. Nekrotzar reitet zur fürstlichen Hauptstadt. Es erklingt das Duett des Liebespaares.

 

2. Bild

Im Hause des Hofastrologen Astradamors: Herrin ist Mescalina, die Astradamors uneingeschränkt in ihrer Gewalt hat. Zu Beginn der Szene attackiert sie ihn, danach muss Astradamors in die Sterne gucken. Währenddessen schläft Mescalina – Rotwein schlürfend – ein und träumt, dass die Göttin Venus ihr endlich einen besseren Mann schickt. 

 

Finale: Nekrotzar verkündet siegessicher das unmittelbar bevorstehende Ende der Welt. Nekrotzar, Piet und Astradamors brechen zum fürstlichen Palast auf. Astradamors kehrt noch einmal zurück und sieht sich »endlich einmal als Herr im eigenen Haus«.

 

Tatsächlich erscheint Venus und mit ihr Nekrotzar und Piet. Mit Freude erkennt Astradamors seinen treuen Zechkumpanen Piet. Nekrotzar geht auf Mescalina zu, umarmt sie brutal und beißt ihr schließlich wie ein Vampir in den Hals. Mit einem grässlichen Schrei sinkt sie leblos zu Boden – Astradamors jubelt. Nekrotzar befiehlt, die Leiche aus dem Weg zu räumen.

 

3. Bild

In Breughelland regiert der verfressene, babyhafte Fürst Go-Go. Er wird tyrannisiert von seinen beiden korrupten Ministern, den Führern der miteinander verfeindeten Weißen und Schwarzen Parteien, die sich jedoch in ihrer Gesinnung in nichts voneinander unterscheiden. So werden die Staatsgeschäfte ziemlich verworren geführt: Der regierende Fürst hat nichts zu sagen, und die beiden Minister befinden sich im Dauerstreit, drohen ständig mit ihrer Demission, um sich dann wieder kurz zu versöhnen und von Neuem zu zerstreiten. Außerdem zwingen sie den Fürsten zu Haltungs- und Reitübungen und zum »achtunggebietenden Tragen der Krone«. Die Verfassung des Landes deklarieren sie zum leeren Papier, doch nötigen sie Go- Go zugleich, immer neue Dekrete zur Erhöhung der Steuern ins Unendliche zu unterschreiben. Fürst Go-Go ist hungrig; er denkt an nichts anderes als ans Essen und weist zum nun ersten Mal die Minister ab, akzeptiert ihre Demission und stopft sich den Mund voll. Schneller Auftritt des Chefs der GeheimenPolitischen Polizei (»Gepopo«) mit seinem Gefolge. Er übergibt Go-Go eine chiffrierte Nachricht und warnt ihn vor der Ankunft einer aufgebrachten, demonstrierenden Menschenmenge.

 

Man hört die Angst- und Wutschreie des Volkes. Vom Balkon des Thronsaals aus versuchen die Minister, mit beschwichtigenden Reden die Menge zu besänftigen, doch das Volk ruft nach dem Fürsten. Dieser spricht schließlich zum Volk und verprügelt die pausenlos demissionierenden Minister. Plötzlich erscheint wieder der Polizeichef. Die neueste chiffrierte Nachricht warnt vor der Ankunft einer rätselhaften, drohenden Gestalt. Der Polizeichef flieht in Panik, doch statt der gefährlichen Gestalt erscheint lustig jodelnd Astradamors, immer noch frohlockend, dass er seine Gattin losgeworden ist. 

 

Inzwischen sind auch die Minister weggelaufen. Go-Go und Astradamors singen und tanzen miteinander. Plötzlich heult eine Alarmsirene auf, dann noch eine. Go-Go wird wieder zum Kind, er fleht um Hilfe, und Astradamors versteckt ihn unter dem Esstisch. In finster-grandiosem Pomp erscheint Nekrotzar. Siegessicher und großmäulig verkündet er, dass das Ende der Welt unmittelbar bevorstehe, und deklamiert verdrehte, verzerrte Zitate aus der Offenbarung des Johannes. Hoch oben ertönen die »himmlischen Posaunen«. 

 

Das Volk fleht Nekrotzar um Schonung an und dieser gerät in den Sog des allzu irdischen Treibens der Breughelländer. Piet reicht ihm ein Glas Rotwein, und Nekrotzar glaubt in seiner megalomanen Besessenheit, das Blut seiner Opfer zu trinken, das er zur Stärkung braucht, damit er seine »heilige Pflicht« erfüllen kann. Immer wieder schenken ihm Piet und Astradamors nach, immer maschineller verläuft die Saufszene. Auch Go-Go bekommt ein Glas Wein nach dem anderen unter den Tisch gereicht, und schließlich geraten alle vier betrunken ins Taumeln. Piet stellt die beiden Herrscher – Zar Nekro, Zar Go-Go – einander vor. Plötzlich eine Explosion, Angstschreie und der bedrohlich nahe Schein des Kometen. Nekrotzar gerät in Panik und verkündet, dass er jetzt die Welt zerschmettern werde, und stürzt betrunken.

 

4. Bild

Piet und Astradamors halten sich für tot und wähnen sich im Himmel. Taumelnd erscheint Go-Go, er fühlt, dass er am Leben ist, fürchtet aber, der einzige noch lebende Mensch auf Erden zu sein. Unversehens tauchen drei rüde Haudegen – Ruffiack, Schobiack und Schabernack – auf. Sie verhaften Go-Go als »Zivilisten« und schicken sich an, ihn zu töten. Plötzlich steht Nekrotzar in seiner ganzen hageren Länge da. Als er den Fürsten erkennt, lassen die drei Haudegen von Go-Go ab. 

 

Geschwächt von Enttäuschung und Alkohol, möchte Nekrotzar sterben. Doch plötzlich erscheint Mescalina und stürzt sich voller Zorn auf ihn. Zwei Haudegen halten Mescalina fest und der dritte führt die beiden Minister herbei. Die Minister flehen feige und speichelleckerisch um Gnade, hatten sie doch immer nur das Wohl des Volkes im Auge. Sie und Mescalina beschuldigen sich gegenseitig, die astronomischen Steuern erfunden, die Inquisition eingeführt und die Beseitigung des Fürsten geplant zu haben. 

Die Diskussion führt zu einer allgemeinen Schlägerei, bis alle am Boden liegen. Piet und Astradamors spazieren herein, sich immer noch im Himmel wähnend. Der Fürst begrüßt sie und gibt ihnen Wein zu trinken. Das reicht Nekrotzar: Aus Gram beginnt er zu schrumpfen, wird immer kleiner, verschwindet schließlich spurlos. In ziemlich zerzaustem Zustand kommt das Liebespaar aus dem Grab hervor.

 

Finale (Passacaglia)

Amanda und Amando wissen nichts vom vermeintlichen Weltuntergang. Die Schlussverse singen alle außer Nekrotzar: »Fürchtet den Tod nicht, gute Leut’! Irgendwann kommt er, doch nicht heut’. Und wenn er kommt, dann ist’s soweit ... Lebt wohl so lang in Heiterkeit!«

Programm und Besetzung

Nekrotzar - Georg Nigl

Chef der Gepopo / Venus - Sarah Aristidou

Venus - Sarah Aristidou

Fürst Go-Go - Xavier Sabata

Amanda - Maria Nazarova

Amando - Isabel Signoret

Astradamors - Wolfgang Bankl

Mescalina - Marina Prudenskaya

Piet vom Fass - Gerhard Siegel

Weißer Minister - Daniel Jenz

Schwarzer Minister - Hans Peter Kammerer

 

Musikalische Leitung - Pablo Heras-Casado

Inszenierung & Bühne - Jan Lauwers

Kostüme - Lot Lemm

Licht - Ken Hioco

Choreographie - Paul Blackman, Jan Lauwers

Dramaturgie - Elke Janssens

Wiener Staatsoper

 

Öffentliche Verkehrsmittel


U-Bahn: U1, U2, U4
Straßenbahnen: 1, 2, D, 62, 65
Autobus: 59A
Lokalbahn: Badner Bahn

Es befinden sich Taxistände in der Nähe.

 

Mit dem Auto / Parken


Parken Sie 8 Stunden um € 6,-!
Die Wiener Staatsoper und die ÖPARK-Kärntnerringgarage in der Mahlerstraße 8, unter den Ringstraßengalerien, bieten dem Publikum der Wiener Staatsoper eine vergünstigte Parkpauschale.

Ab Einfahrt in die Kärntnerringgarage können Sie 8 Stunden parken und zahlen nach Entwertung Ihres Tickets bei einem der Rabattiergeräte, die in der Wiener Staatsoper aufgestellt sind nur eine Pauschale von 6,- Euro. Die Rabattiergeräte befinden sich bei folgenden Garderoben: Operngasse, Herbert von Karajan-Platz, Balkon rechts und links sowie Galerie.

Wichtig: Um den Rabatt zu erhalten, bitte bei der Einfahrt ein Ticket ziehen und nicht die Kreditkarte verwenden!

Sie können mit Ihrem in der Wiener Staatsoper entwerteten Ticket dann bequem mit Kreditkarte oder Bargeld bei den Automaten bezahlen.

Die Automaten akzeptieren Münzen und Banknoten bis zu einer Höhe von 50.- Euro. Eine über 8 Stunden hinausgehende Parkdauer wird stundenweise zum Normaltarif verrechnet.

 

Geschichte

 

Geplant wurde das Opernhaus von den Wiener Architekten August von Sicardsburg, der den Grundplan entwarf, und Eduard van der Nüll, der die Innendekoration gestaltete. Aber auch andere bedeutende Künstler wirkten mit. Etwa Moritz von Schwind, der die Fresken im Foyer und den berühmten "Zauberflöten"-Freskenzyklus in der Loggia malte. Die beiden Architekten erlebten die Eröffnung "ihres" Opernhauses nicht mehr. Der sensible van der Nüll beging Selbstmord, sein Freund Sicardsburg erlag wenig später einem Schlaganfall.

Am 25. Mai 1869 wurde das Haus mit Mozarts DON JUAN in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth feierlich eröffnet.
Mit der künstlerischen Ausstrahlung unter den ersten Direktoren Franz von Dingelstedt, Johann Herbeck, Franz Jauner und Wilhelm Jahn wuchs jedoch auch die Popularität des Bauwerkes. Einen ersten Höhepunkt erlebte die Wiener Oper unter dem Direktor Gustav Mahler, der das veraltete Aufführungssystem von Grund auf erneuerte, Präzision und Ensemblegeist stärkte und auch bedeutende bildende Künstler (darunter Alfred Roller) zur Formung der neuen Bühnenästhetik heranzog.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Hauses sind die Jahre von 1938 bis 1945, als im Nationalsozialismus viele Mitglieder des Hauses verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, zahlreiche Werke nicht mehr gespielt werden durften.

Am 12. März 1945 wurde das Haus am Ring durch Bombentreffer weitgehend verwüstet, doch bereits am 1. Mai 1945 wurde die "Staatsoper in der Volksoper" mit einer Aufführung von Mozarts DIE HOCHZEIT DES FIGARO eröffnet, am 6. Oktober 1945 folgte die Wiedereröffnung des in aller Eile restaurierten Theaters an der Wien mit Beethovens FIDELIO. Damit gab es für die nächsten zehn Jahre zwei Spielstätten, während das eigentliche Stammhaus mit großem Aufwand wiedererrichtet wurde.

Schon am 24. Mai 1945 hatte der Staatssekretär für öffentliche Bauten, Ing. Julius Raab, den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper verkündet. Nur die Hauptfassade, die Feststiege und das Schwindfoyer waren von den Bomben verschont geblieben - mit neuem Zuschauerraum und modernisierter Technik wurde die Wiener Staatsoper glanzvoll mit Beethovens FIDELIO unter Karl Böhm am 5. November 1955 wiedereröffnet. Die Eröffnungsfeierlichkeiten wurden vom Österreichischen Fernsehen übertragen und in der ganzen Welt zugleich als Lebenszeichen der neuerstandenen 2. Republik verstanden.

Heute gilt die Wiener Staatsoper als eines der wichtigsten Opernhäuser der Welt, vor allem als das Haus mit dem größten Repertoire. Direktor ist seit 1. September 2010 Dominique Meyer.

© Bwag/Commons
© Wiener Staatsoper
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