Sullivan Fortner Trio

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Oktober 2025
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Als Pianist beherrscht Sullivan Fortner den Wechsel der Spielart meisterhaft. Jahrelang war er ein wichtiges Mitglied im Quintett des Trompeters Roy Hargrove. Er und die Gesangsphänomen Cécile McLorin Salvant treten regelmäßig in großen und kleinen Konzerten auf, vor allem aber als unvergleichliches Duo.

Letztes Jahr veröffentlichte Fortner das beeindruckende Solo-Album „Solo Game (Artwork)“ mit großem Erfolg. Dieses Jahr würdigen Kritiker seine Arbeit als Bandleader eines neuen Projekts und verliehen dem Sullivan Fortner Trio den Titel „Rising Star Jazz Group“. In einem Telefongespräch mit DownBeat erklärt der Bandleader, was sein aktuelles Ensemble mit Bassist Tyrone Allen und Schlagzeuger Kayvon Gordon so außergewöhnlich macht.

Fortner sagt, das engere Trio-Format ermögliche mehr Freiheit, sowohl konzeptionell als auch improvisatorisch. Mit weniger Elementen als Hindernis ist die kollektive Fantasie der Gruppe die einzige Grenze ihrer musikalischen Erkundungen.

„Ein offensichtlicher Vorteil ist, dass ich die Melodie und deren Spielweise kontrolliere“, sagt er. „Das Tolle an einem Trio ist, dass es weniger Einflüsse gibt, was mehr Raum zur Kreativität lässt.“

Fortner und seine beiden Mitmusiker füllen diesen Raum mühelos mit „verschiedenen, spaßigen Szenarien“, wie Fortner es beschreibt. Spaß bedeutet hier, das Erwartbare hinter sich zu lassen. Er fordert Gordon und Allen auf der Bühne oft heraus.

„Ich bin sehr anspruchsvoll, weil ich immer Dinge ändere – aber das schafft viel Spielraum für spontane Ereignisse im Trio“, sagt er.

Eine weitere Herausforderung: Fortner erlaubt keine Notenblätter bei diesen Auftritten – eine Herangehensweise, die bei größeren Gruppen oder Sängern (mit Ausnahme von Salvant) kaum möglich wäre. Er bevorzugt es, den Sound so spontan wie möglich zu halten und nutzt oft den Soundcheck als „Mini-Probe“ für den bevorstehenden Auftritt; manchmal bringt er sogar ungeplante Stücke ins Set ein. (Dabei ist die Sichtlinie wichtig, deshalb stellt er die Band immer recht nah auf, sodass Gordon und Allen seine linke Hand gut sehen können.)

„Ich bringe dem Trio alles nach Gehör bei. Ich sage einfach: ‚Das ist das Stück – hört es euch an, und lasst uns einen Groove finden, der dazu passt.‘ Und dann spielen wir es live“, sagt er.

Fortners Leitung fordert von seinen Musikern große Fertigkeit und verleiht der Gruppe einen rohen, unvorhersehbaren Sound, während sie sich auf das Wesentliche der gespielten Musik konzentrieren. Er wählt seine Stücke sorgfältig aus; obwohl Songbook-Standards bei anderen improvisationsfreudigen Gruppen oft üblich sind, bevorzugt Fortner eigene Kompositionen, um zu vermeiden, dass die Stücke dem Publikum zu bekannt sind („außer es ist eine Ballade“, fügt er hinzu).

Für diese Eigenkompositionen findet Fortner Inspiration überall: Opernarien, klassische Liederzyklen, langsamen Blues, mitreißenden Funk, begeisternden Gospel, alle Jazz-Subgenres – sogar Fernseh-Jingles. Seine Auswahl ist nicht zufällig; mit dieser Vielseitigkeit verfolgt er ein Ziel.

„Das Ziel ist, die Grenzen der Genres zu durchbrechen“, erklärt er. „Ich versuche, alle Regeln zu hinterfragen und zu sagen: ‚Betrachte diese Stücke einfach als Songs und Musik einfach als Musik. Hab keine Scheu, Dinge zu zerlegen und neu zusammenzusetzen.‘ Wir haben definitiv viel Spaß dabei.“

 

Programm und Besetzung

Sullivan Fortner: Klavier
Tyrone Allen: Bass
Kayvon Gordon: Schlagzeug

PORGY & BESS Jazzclub Wien

Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.

Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“  Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“

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